Im Bericht, der letzte Woche veröffentlicht wurde, gesteht der IWF Fehler beim Umgang mit der Finanzkrise in Griechenland ein. Die Annahmen zur Schuldentragfähigkeit und zur Umsetzung von Reformen, auf die das erste Konsolidierungsprogramm im Jahre 2010 beruhte, seien „zu optimistisch“ gewesen.
Das Vertrauen der Märkte in Griechenland sei nicht 2012 zurückgekehrt, und die griechische Wirtschaft erlebte „eine viel tiefere Rezession als erwartet“.
Im Bericht wird auf die „außergewöhnlich hohe Arbeitslosigkeit“ hingewiesen und auf das Bankensystem, das 30 Prozent der Spareinlagen verlor. Jedoch seien im Falle Griechenlands die Spar- und Konsolidierungsmaßnahmen unabdinglich gewesen. Der IWF übt Kritik zu der Zusammenarbeit und die Koordination mit der EU-Kommission und der Europäischen Zentralbank (EZB).
Was die griechische Regierung betrifft, sie habe die notwendigen strukturellen Maßnahmen nicht genügend vorangebracht und die Last der Haushaltskonsolidierung innerhalb der Gesellschaft ungerecht verteilt.
In einem Interview mit der Sonntagszeitung „To Vima tis Kyriakis“ stellte Finanzminister Giannis Stournaras fest, dass 2010 weder die damalige Regierung in Athen noch die Geldgeber ausreichend auf eine solche Krise vorbereitet gewesen waren.
Trotz der Kritik hätten die Konsolidierungsprogramme Griechenland vor dem Bankrott und vom Austritt aus der Eurozone bewahrt. Die seitens des IWF eingeräumten Fehler stellten jedoch eine künftige „Verhandlungskarte“ dar. (So.K.).
TAGS: 14_05_2013