Viele vergleichen die Rembetiko-Musik mit den Blues und nennen sie den „griechischen Blues“. Die orientalischen Einflüsse sind unverkennbar, aber der Musikstil des Rembetiko hat etwas Eigenartiges und Authentisches zumal in seiner Blütezeit nach dem Ende des türkisch-griechischen Krieges im Jahr 1922, als rund 1,5 Millionen Griechen aus der Türkei vertrieben wurden.
Die Flüchtlinge stranden in den griechischen Hafenstädten Athen, Piräus und Thessaloniki, wo sie versuchten, sich ein neues Leben aufzubauen.
Rembetiko wird zur Musik des Untergrunds, der Heimatlosen und der Außenseiter der Gesellschaft. Liebe und Leid, Drogen und Gefängnis, Widerstand gegen staatliche Unterdrückung – genau wie im Blues sind es die großen Themen des Lebens, besonders aber die Themen der einfachen und armen Leute, die im Rembetiko besungen werden.
Wie hochaktuell die Rembetiko-Musik ist, hat eindrucksvoll der Münsteraner Christian Ronig bewiesen, der sich dieser in Griechenland immer noch heute populären Musikrichtung auf ganz besondere Weise angenommen hat. Die oft melancholischen Texte übersetzte er ins Deutsche und Englische, die für Europäer oft fremdartigen Rhythmen verpackte er in westliche Arrangements.
Christian Ronig wird im September 2018 in Thessaloniki seine Rembetika-Songs präsentieren.