Der Premierminister, Alexis Tsipras, hat am Sonntag vor dem „Mini“-Sondergipfel der EU zur Flüchtlingskrise die Notwendigkeit einer gemeinsamen europäischen Lösung wiederholt unterstrichen und dabei betont, dass eine Verantwortungsteilung in der EU unabdingbar sei. Der griechische Regierungschef hat auch bemerkt, dass die Türkei, die eine bedeutende Rolle bei der Flüchtlingskrise spiele, zum „Mini“-Sondergipfel der EU nicht eingeladen worden sei. Man solle sich mit dem Land einigen, das sich am Anfang der sogenannten Balkanroute befinde, denn andernfalls sei es unmöglich, die Flüchtlingsströme zu kontrollieren, so der Premierminister gestern Abend in Brüssel. Schließlich hat er versichert, dass Griechenland rechtzeitig seine Verpflichtungen erfüllen werde: Die fünf Hotspots auf den Ägäis-Inseln würden bis Ende des Jahres errichtet.
Das gestrige Sondertreffen, an dem acht Regierungschefs der EU und die Regierungschefs von Serbien und FYROM teilnahmen, wurde vom Kommissionspräsidenten, Jean-Claude Juncker, auf Initiative der deutschen Bundeskanzlerin, Angela Merkel, und ihres österreichischen Amtskollegen, Werner Faymann, einberufen, angesichts der Flüchtlingsströme durch die Westbalkanroute, die sich nicht eindämmen lassen. Der Vorschlag, der dem „Spiegel“ zufolge im 16-Punkte-Plan der Kommission vorgesehen war und nach dem ein Aufnahmezentrum für 50.000 Flüchtlinge in Athen errichtet werden soll, wurde nicht angenommen.
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