Nach 2100 Jahren wird es in diesem Sommer auf der Kykladeninsel Delos eine Theateraufführung geben. Eine begrenzte Zahl von Zuschauern wird die Gelegenheit haben eine Kombination von Monologen Hekuba’s aus den Tragödien Hekabe und Die Troerinnen zu genießen, interpretiert von der Schauspielerin Despina Bebedeli. Auf Initiative der zuständigen archäologischen Behörde und der Munizipalität von Mykonos wird das Theaterstück „Hekabe, eine Flüchtlinge“ aufgeführt.
Das aus dem 4. Jahrhundert stammende und noch nicht restaurierte Theater kann leider keine großartige Theaterinszenierung mit mehreren Schauspielern beherbergen, so der Regisseur und Direktor des Theaters der Munizipalität von Agrinio, Nikos Karageorgos. Es geht aber um jeden Fall um ein einzigartiges Erlebnis, welches die antike Tragödie in Verbindung mit dem Drama der Flüchtlinge in der Ägäis bringt.
Die seit 1990 zur Weltkulturerbe der UNESCO erklärte Insel im Ägäischen Meer war in der Antike ein heiliger Ort. Einst, wie der Mythos erzählt, war Delos eine schwimmende Insel auf dem Meer. Nur hier konnte die von Hera verfolgte und an der Niederkunft auf jederlei festem Boden gehinderte Leto niederkommen. Leto gebar hier Artemis und Apollon. Die Insel war deshalb ein geheiligter Ort und wurde ein Hauptsitz der Verehrung beider Gottheiten.
Auf die Insel der Ägäis strömen heute Flüchtlinge aus Syrien. Die Königin von Troja sieht wie eine Flüchtlinge aus Syrien. „Nie war ich auf einem Schiff“, erzählt Hekabe. Dasselbe gilt auch für zahlreiche Frauen aus Syrien, die dem Krieg entfliehen.
Ziel dieser Initiative ist es Delos als Kulturzentrum zu stärken und die weltweit berühmte Insel Mykonos in Verbindung mit der griechischen Kultur zu bringen.
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