Der griechische Premierminister, Alexis Tsipras, und der Präsident der Palästinenserbehörde, Mahmud Abbas, trafen sich gestern in Athen für Gespräche über die Palästinenserfrage, die Lage im Nahen Osten und weitere aktuelle Themen, wie die Terrorismusbekämpfung. In seinen Presseaussagen nach den Beratungen wies Ministerpräsident Tsipras auf die Verstärkung der Beziehungen zwischen Griechenland und den Palästinensern hin und wiederholte den offiziellen Standpunkt Griechenlands, dass eine Zwei-Staaten-Lösung vonnöten sei, und zwar mit der Gründung eines unabhängigen, souveränen und nachhaltigen Palästinenserstaates, innerhalb der Grenzen von 1967 und mit Ostjerusalem als Hauptstadt. Dieser Staat solle friedlich mit Israel koexistieren.
Premier Tsipras bekräftigte seine Forderung nach einem Baustopp der israelischen Siedlungen in den Palästinensergebieten und der Fortsetzung des Friedensprozesses mit einem klaren politischen Horizont. Griechenland könne dabei wegen seiner guten Beziehungen sowohl mit den Palästinensern als auch mit Israel und den Staaten des Nahen Ostens eine Schlüsselrolle spielen. Schließlich teilte Alexis Tsipras mit, dass von nun an in allen Dokumenten der griechischen Verwaltung von „Palästina“ und nicht von der „Palästinenserbehörde“ die Rede sei. Der Premierminister begrüßte die einstimmige Resolution des Griechischen Parlaments mit der „ein erster Schritt für die Anerkennung des Palästinenserstaates“ gemacht worden sei. Griechenland werde sich entscheiden, wann der geeignete Zeitpunkt für die vollständige Anerkennung des Palästinenserstaates sei.